Schutz gegen Feuchtigkeit im Keller
Starkregen kann es ans Tageslicht bringen: Der Keller ist nicht dicht. Eine fachgerechte Abdichtung kann allerdings jederzeit nachgeholt werden. Wie geht man am besten vor?
Hunderte Liter Wasser können bei einem Starkregen pro Quadratmeter herunterkommen, wie die Wetterereignisse der vergangenen Jahre beweisen. Mauern und Fundamente werden dabei auf eine echte Probe gestellt.
Bei solchen extremen Wetterlagen wird schnell klar, ob der Keller richtig abgedichtet ist bzw. ob die Abdichtung noch intakt ist. Sonst ist die Bausubstanz Feuchte ausgesetzt. Erste Indizien für eine Durchfeuchtung sind abplatzender Putz, Schimmel, Salzausblühungen und Feuchtigkeitsränder. Zudem ist es um den Wärmeschutz von feuchten Wänden nicht gut bestellt. Langfristig wird das Mauerwerk marode. Im schlimmsten Fall ist auch die Statik des Hauses gefährdet. Damit ist auch der Wert der Immobilie in Gefahr.
Wirksamer Schutz gegen Feuchtigkeit im Keller
Es gibt zwei Verfahren, um Bausubstanz nachträglich vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen:
- die Außenabdichtung und
- die Innenabdichtung.
Am effektivsten ist die erste Variante. Für eine Abdichtung von außen werden die Kellerwände zunächst komplett freigelegt und anschließend isoliert. Zum Einsatz kommen Bitumen-Dickbeschichtungen und Abdichtungsbahnen. Fugen und Ausbrüche im Mauerwerk sollten vorher geschlossen werden. Die Mindestschichtdicke und Trocknungszeiten müssen genau eigehalten werden.
Mehr zur Außen- und Innenabdichtung erfahren Sie hier Den Keller erfolgreich dicht machen
Kann die betroffene Kellerwand von außen nicht bearbeitet werden, empfiehlt sich eine Innenabdichtung. Dabei werden die feuchten Wandflächen in mehreren Schritten saniert. Derartige, nachträgliche Innenabdichtungen erfordern allerdings langjährige und umfassende Erfahrung auf hohem Niveau.
Doch das gilt generell für beide Varianten. Um wirklich gute Ergebnisse in puncto Dichtigkeit zu erreichen, müssen hohe Anforderungen erfüllt werden. Dann wird der typische Kellermuff beseitigt und die Wohnqualität erhöht.
Wichtigste Regel: Ursache finden
Es gibt verschiedene Ursachen für feuchte Wände.
- Liegt es an der fehlenden oder schadhaften Abdichtung?
- Hat ein Starkregenereignis das Wasser nach innen gedrückt?
- Leiten defekte Wasserleitungen, Schäden an Fensterbänken oder Regenrohren das Wasser in das Mauerwerk?
- Gibt es Stellen mit starkem Spritzwasser?
Für die genaue Analyse sollte ein Sachverständiger zu Rate gezogen werden.
Zu einem fachgerechten Konzept für eine Kellersanierung gehören
- die Begutachtung des aktuellen Zustands,
- Fahndung nach Schadensursachen,
- die Einbeziehung der Kellernutzung und
- selbstverständlich die Wünsche und Vorstellungen des Hausbesitzers.
Darauf basierend erstellt der Fachmann einen Sanierungsplan und legt die notwendigen Maßnahmen fest, z. B.
- eine nachträgliche Vertikal- und Horizontalabdichtung,
- die Sanierung von salzbelastetem Mauerwerk,
- eine Dämmung der Kellerwände und
- die grundsätzliche Bautrocknung. (KS)
(Titelfoto: Jürgen Fälchle – stock.adobe.com)