Schimmelbeseitigung Begutachtung

Den Keller erfolgreich dicht machen

Die Außenabdichtung des Kellers ist die effektivste Variante einen Keller trockenzulegen. Unterschieden wird zwischen Horizontal- und Vertikalabdichtung.


Jutta Junge, Hannover


Horizontalabdichtung

Dringt die Nässe tatsächlich von außen ein, sollte die Sanierung in die Hände des Fachmanns gelegt werden. Steigt Feuchtigkeit von unten nach oben auf, liegt es vermutlich an der sogenannten „horizontalen Abdichtung“. Diese wird gewöhnlich beim Hausbau zwischen die erste und zweite Steinreihe gelegt und besteht aus Folie, Dachpappe oder Edelstahlblech. Ist die Abdichtung defekt oder nicht vorhanden, kann man sie nachträglich einziehen. Dafür wird das Mauerwerk von innen oder außen aufgeschlitzt und Bleche werden eingeschoben.

Eine Alternative ist es, Epoxidharz oder Zement ins Mauerwerk zu spritzen.

Vertikale Durchfeuchtung

Liegt der Grund für die Feuchtigkeit nicht in der horizontalen Abdichtung, kann es sein, dass die Nässe durch die Seitenwände des Kellers eindringt. Die gute Nachricht: Grund für einen Abriss ist das nicht. Aber es muss rasch gehandelt werden, denn schuld ist meistens ein defekter Schutzanstrich. Er besteht aus einem dicken Bitumenanstrich, der beim Hausbau auf die Außenwand des Kellers aufgetragen wird.

Keller Bitumenanstrich
Der Bitumenanstrich schützt die Außenwand des Kellers vor eindringender Feuchtigkeit. (Foto: anderssehen-stock.adobe.com)

Erfahrungsgemäß beginnt der Bitumenanstrich nach 30 bis 40 Jahren, sich zu zersetzen. Die Folge: Der Keller wird undicht und muss von außen neu abgedichtet werden. Der Anstrich ist dabei nicht der größte Kostenfaktor, sondern die Erdarbeiten und alle anderen Arbeiten drumherum. Das Haus wird bis zur Sohle ausgegraben, um die Außenwand behandeln zu können.  Ist diese Arbeit erledigt, müssen in der Regel Wege, Terrassen, Blumenbeete und andere Anlagen erneuert werden.

Sanierputze bei zu viel Salz im Mauerwerk

Trocknen Kellerwände nach einer Sanierung nicht ab, obwohl die Feuchtigkeitsursache behoben wurde, kann ein zu hoher Salzgehalt im Mauerwerk der Grund dafür sein. Eine effiziente und preiswerte Methode ist die Verwendung von sogenannten Sanierputzen. Das sind porenhydrophobe Werktrockenmörtel mit einer erhöhten Wasserdampfdiffusion und einer gleichzeitig reduzierten kapillaren Leitfähigkeit.

Der alte und salzbelastete Putz wird mindestens 80 bis 100 Zentimeter über der sichtbaren Durchfeuchtungshöhe bis zum Mauerwerk abgeschlagen und die Fugen zwei Zentimeter tief ausgekratzt. Danach werden die einzelnen Schichten des Sanierputzsystems (Spritzbewurf, ggf. Porengrundputz, Sanierputz und Schlussbeschichtung) aufgebracht.

Fachleute gefragt

Ist der Grund für den feuchten Keller nicht offensichtlich, lohnt es sich, einen unabhängigen Fachmann zu Rate zu ziehen. Dieser kann die Ursachen ermitteln und die notwendigen Maßnahmen planen.

Auf keinen Fall sollte planlos am Keller „herumgedoktert“ werden. Unter Umständen entstehen dann durch falsche Maßnahmen noch viel größere Schäden. Und selbst wenn die Ursache klar ist, bleibt die Sanierung in Eigenregie eine heikle Angelegenheit.

(Titelfoto: Karin & Uwe Annas-stock.adobe.com)