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Jetzt ist Zeit für den Frühjahrsputz der Küche!

Gerade jetzt ist ein gründlicher Frühjahrsputz wichtig. Wegen der Corona-Pandemie sollten Türgriffe und Oberflächen regelmäßig abgewischt werden. Außerdem empfiehlt es sich täglich zu lüften.


Jutta Junge, Hannover


Laut Heinz-Jörn Moriske vom Umweltbundesamt ist der Frühjahrsputz gerade jetzt wichtig. Türgriffe und häufig angefasste Oberflächen sollten regelmäßig abgewischt werden. Und täglich sollte gelüftet werden.

Außerdem sammeln sich auch eine ganze Menge Extrastaub und etliche Utensilien an. Wenn jetzt im Frühling die Sonne wieder heller scheint, fällt auf, welche schwierig gelegenen Stellen beim Reinigen übers Jahr vielleicht etwas vernachlässigt wurden. Insbesondere die Küche steht im Fokus, denn hier werden Speisen zubereitet – Hygiene sollte hier das oberste Gebot sein.  „Küchen sind meist kompakt, aber durch eine Hochschrankgestaltung, durch Lebensmittellager im Unterschrank und durch schwer zugängliche Eckchen aufwendiger zu reinigen als beispielsweise ein normales Wohnzimmer“, sagt Volker Irle, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK) aus Mannheim. Hinzu kommen Kochdämpfe und Fettspritzer, etwa am Fliesenspiegel oder auf den Oberschränken, die außerdem für Staub eine besondere Anziehungskraft haben. In vier Schritten holen Sie sich den Frühling in die Küche und können für die entsprechende hygienische Sicherheit sorgen.

Schritt 1: Wegräumen

Bevor es ans Saubermachen geht, muss Überflüssiges entfernt und Altes gegebenenfalls entsorgt werden. Küchen sind oftmals der beliebteste Raum im Haus, deshalb sammeln sich gerade hier auch eine ganze Menge Gebrauchsgegenstände an. Auch das oft im Küchenschrank untergebrachte kleine Lebensmittellager sollte in den Frühjahrsputz einbezogen werden. 

Helfen können Ordnungssysteme, die sich oft auch nachträglich einbauen lassen. Sie bringen systematische Ordnung in Schränke, Schubladen oder die Arbeitsfläche und helfen dabei den Stauraum optimal auszunutzen.

Checkliste Schritt 2: Reinigen

Da Küchen oft aus verschiedenen Oberflächenmaterialien bestehen, muss man beim Putzen unterschiedliche Hilfsmittel verwenden. Im Trend liegen ökologische Putzmittel, die Mensch und Umwelt nicht belasten. Empfindliche Menschen sollten trotzdem immer Putzhandschuhe tragen. Küchenmöbel sind oftmals aus Massivholz oder echtem Holzfurnier, sind lackiert oder foliert, haben Glasflächen oder Edelstahlfronten. Küchenarbeitsplatten gibt es mit laminierter Oberfläche, aus Echtholz, Glas, Edelstahl, Keramik oder aus Stein.

In der Regel reichen feuchte Baumwolltücher und milde fettlösende Mittel, um leicht verschmutzte Flächen zu reinigen. Hat sich aber auf den Oberschränken viel Kochfett und Staub angesammelt, muss mehrfach nass gewischt und manchmal auch die grobe Seite eines Spülschwamms verwendet werden. Der Kratzschwamm ist allerdings für die lackierte Front tabu, zu scharfe Mittel können die Oberfläche beschädigen.

Bei laminierten Arbeitsplatten helfen fettlösende Reinigungsmittel und das Mikrofasertuch. Letzteres eignet sich durch seine fast unsichtbaren rauen Mikrofasern außerdem sehr gut zum Reinigen von Glas, Edelstahl, vom Kühlschrank und dem Kochfeld. Äußerste Vorsicht ist aber bei lackieren Möbelfronten geboten, denn die mikrofeinen Fasern des Tuches können mit der Zeit den Lack zerkratzen. Für Fliesenspiegel sind sie dagegen sehr gut geeignet. Dank ihrer Eigenschaften funktionieren sie in der Regel mit Wasser allein, ohne Zusatz von Reinigungsmitteln. Für alle Oberflächen gilt: nach dem Reinigen abtrocknen. Bei empfindlichen und vor allem sichtbaren Teilen bleiben sonst schnell Kalkflecken oder Kalkschlieren vom Wasser übrig. Hartnäckige Kalkflecken wiederum lassen sich mit verdünnter Essigessenz entfernen.

Laut Bundesumweltamt ist es nicht notwendig, alle Flächen im Haushalt zu desinfizieren. Das, so Heinz-Jörn Moriske, Geschäftsführer der Kommission Innenraumhygiene beim Umweltbundesamt,  sei sogar schädlich für Mensch und Umwelt.

Die sogenannte Weiße Ware, also Spülmaschine und Kühlschrank, sind – falls nicht mit gleicher Front wie die Küchenschränke verkleidet – meist aus lackiertem Metall. Den Kühlschrank sollte man regelmäßig von innen reinigen – nicht nur während des Frühjahresputzes.

Es genügt, das Innere des Kühlgeräts mit Wasser und Spülmittel auszuwischen. Praktisch sind herausnehmbare Teile, die – sofern dafür geeignet – im  Geschirrspüler gereinigt werden können. Für die Türdichtungen kommt Schmierseife oder ein sanfter Haushaltsreiniger infrage. Keinesfalls sollte man Essig verwenden. Das althergebrachte Hausmittel wirkt zwar desinfizierend, greift aber Kunststoff und Dichtungen an. Und sind die Dichtungen beschädigt, können sie ihre Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen, den Luftaustausch zu unterbinden. Die Folge: ein höherer Stromverbrauch, damit die Kühltemperatur gehalten wird.

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Diese Innentürabsteller sind für die Reinigung im Geschirrspüler geeignet. (Foto: Miele)

Nicht ganz einfach ist die Reinigung des Kondenswasserablaufs. Mit einem Wattestäbchen lassen sich hier gut Krümel oder Verkrustungen lösen. Tipp: Um tiefer zu gelangen, eignet sich ein feiner Schlauch wie er zur Reinigung von Aquarien verwendet wird.

Gefrierschränke sollten – sofern sie nicht über die NoFrost-Ausstattung verfügen – regelmäßig abgetaut werden. Ansonsten treibt das dicke Eis den Stromverbrauch in die Höhe – und erschwert das Herausziehen der Schubladen. Die Gebrauchsanweisung des Geräts erklärt, wann und wie das Abtauen am besten durchgeführt wird. Keinesfalls sollten spitze Gegenstände zum Abkratzen des Eises eingesetzt werden. Die Gefahr der Beschädigung und auch die Verletzungsgefahr sind zu groß.

Unabhängig von der regelmäßigen Reinigung sollte der Inhalt des Kühlgeräts ab und zu überprüft werden: Sind Lebensmittel oder Speisereste noch in Ordnung oder ist es besser, sie zeitig zu verzehren oder sogar zu entsorgen? Wenn sich erst Schimmel gebildet hat, ist Vorsicht geboten. Dies ist nicht nur unappetitlich, sondern auch potenziell gesundheitsschädlich – und in der Lage, auf andere Lebensmittel überzugreifen. Daher besser auf die Lagerdauer achten und den Inhalt auf die Dinge beschränken, die wirklich verzehrt werden sollen. Auch im Sinne der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist dies der beste Weg.

Checkliste Schritt 3: Leuchten säubern

Wenn Leuchten in der Küche eingebaut sind, können diese in kaltem, nicht eingeschaltetem Zustand ebenfalls feucht gereinigt werden. Am sichersten ist es, wenn vor dem Reinigen der Hauptschalter und damit der Strom ausgeschaltet wird.

Checkliste Schritt 4: Fußboden absaugen und wischen

Am Schluss wird der Fußboden gereinigt. Hier dürften sich nun Staub und Wassertopfen, wie auch andere Spuren des Putzens zeigen. Glänzt es in der Küche wieder, so ist auch der Duft meist von allein wiederaufgefrischt. Gutes Lüften bei der Putzaktion erhöht diesen Effekt erheblich.

(Titelfoto: Milan-stock.adobe.com)