Ist ein Lebensmittelvorrat sinnvoll?
Ausgeräumte Supermärkte, Menschen, die Angst haben, dass die Versorgung nicht mehr gewährleistet ist – trotz der Beunruhigung wegen des Coronavirus Sars-CoV-2 sind unüberlegte Hamsterkäufe nicht zu empfehlen. Dennoch ist ein gut geplanter Lebensmittelvorrat stets sinnvoll. Was sollte man bevorraten und wie sollte man lagern?
Was ist eine vorausschauende Essens- und Lebensmittelplanung, die grundsätzlich immer sinnvoll ist? Und was ist schon Hysterie? Das Innenministerium rät zu einer „rollierenden“ Bevorratung von Lebensmitteln: Kaufen Sie nur Produkte, die Sie und Ihre Familie auch wirklich mögen und die in Ihren Speiseplan passen. Diese müssen auch nicht extrem lange haltbar sein und sollten – wenn der Vorrat aufgebraucht ist – wieder ergänzt werden. Es ist Verschwendung, „irgendetwas“ zu kaufen, was hinterher in der Mülltonne landet.
Haltbare Lebensmittel kaufen
Ausgewählte, haltbare Lebensmittel im Haus zu haben, spart Zeit und hilft bei der Erstellung des Speiseplans. Außerdem muss man nicht ständig einkaufen und/oder überlegen, was gerade unbedingt verbraucht werden muss.
- Tipp aus der Praxis
- Mindesthaltbarkeitsdatum vs. Verfallsdatum
- Haben Sie bereits Lebensmittel bevorratet, beachten Sie unbedingt: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum! MHD bedeutet, dass ein Produkt bis zum Ablauf dieses Datums garantiert Geschmack, Geruch und Konsistenz beibehält und ohne gesundheitliche Bedenken verzehrt werden kann. Doch Lebensmittel sind in vielen Fällen auch nach Ablauf des MHD essbar. Wenn das Aussehen noch stimmt, eine Geruchs- und kleine Geschmacksprobe keine Auffälligkeiten ergibt, können Sie davon ausgehen, dass das Erzeugnis noch genießbar ist.
Diese Produkte sind lange haltbar und sie lassen sich zu schmackhaften Gerichten verarbeiten. Idealerweise werden diese Lebensmittel mit frischem Obst, Gemüse, Milchprodukten sowie Frischfleisch ergänzt:
- Getrocknete Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen) sind sehr lange haltbar und lecker. Aus schon 300 g Hülsenfrüchte können Sie eine Mahlzeit für 4 Personen kochen.
- Trockenes Getreide hält sich 10 bis 20 Jahre. Weißer Reis und Weizen sind (fast) unbegrenzt haltbar, ebenso Speisestärke und Mehl. Haferflocken sind günstig und nahrhaft, eingeweicht in Milch, Wasser oder Saft sind sie für viele ein leckerer Start in den Tag. Vollkornprodukte, so auch brauner Naturreis, haben einen höheren Fettanteil und sind leichter verderblich.
- Salz und Zucker sind ebenfalls lange haltbar. Zwar sind sie als einzige Zutat für ein Gericht nicht geeignet – doch ohne Salz und/oder Zucker schmeckt kein Essen wirklich gut. Und schmecken soll es doch!
- Reiner Honig ist haltbar, gesund und lässt sich sowohl zum Backen, Kochen und für Desserts verwenden. Zwar kann er kristallisieren, ist aber dennoch weiter genießbar und durch Erwärmen wird er wieder streichbar.
- Nudeln sind in vielen Haushalten vom Speiseplan nicht wegzudenken und auch Kinder lieben sie heiß. Mit Saucen, Öl und Gemüse lassen sie sich variantenreich zubereiten.
- Tipp aus der Praxis
- „Mitesser“ sind nicht willkommen
- In Getreide, Hülsenfrüchten, Mehl usw. nisten sich gerne Schädlinge ein, beispielsweise die Lebensmittelmotte. Legen Sie die Produkte deshalb direkt in der Verpackung für 20 Minuten in die Tiefkühltruhe. Das tötet das Ungeziefer und auch deren eventuell gelegten Eier ab. Fest verschlossen in Dosen oder Gläser werden die Produkte sicher und trocken aufbewahrt.
- Knäckebrot und Zwieback sind ca. ein Jahr haltbar.
- Essig, insbesondere Weißweinessig, ist nahezu unbegrenzt haltbar. Essigflaschen sollten stets dunkel aufbewahrt werden.
- In Konservendosen sind verschiedenste Lebensmittel erhältlich: Das reicht von Obst, sauer Eingemachtem wie Sauerkraut usw. bis zu Fisch- und Obstsorten aller Art. Der Inhalt ist jahrelang halt- und genießbar, auch wenn sich die Farbe vielleicht etwas ändert. Voraussetzung: Die Dosen sollten sorgfältig behandelt und nicht beschädigt werden.
- Gutes Pflanzen- und Olivenöl ist ein reines, natürliches Lebensmittel, dazu sehr gesund und lecker. Auch hier sollte auf eine dunkle Lagerung, idealerweise im Kanister, geachtet werden.
- Eine andere Fettalternative ist Butterschmalz. Es enthält weniger Eiweiß und Fett als Butter und ist bis zu eineinhalb Jahre ungekühlt haltbar.
- Haltbare Milch oder kurz H-Milch ist bis zu vier Monate ungeöffnet – auch bei Zimmertemperatur – haltbar. Ist die Milch geöffnet, muss sie in den Kühlschrank, so bleibt sie fünf bis sechs Tage genießbar.
- Pflanzenmilch, z. B. Reis-, Hafer- und Mandelmilch, ist länger haltbar.
- Alternativ bietet sich auch Kokosmilch an, die sowohl in Dosen als auch im Tetrapack erhältlich ist. Sie ist lange haltbar und gibt Suppen, Saucen, Kuchen und sogar Kaffee eine exotische Note.
Die Lagerungsbedingungen von Lebensmitteln
- Lebensmittel sollten grundsätzlich trocken aufbewahrt werden.
- Die Lebensmittel nicht auf dem Boden abstellen, damit sie von unten belüftet werden. Gut geeignet sind (Holz-)Regale mit Lattenrosten.
- Ideal für die Lagerung sind kühle Temperaturen, möglichst unter 24 °C.
- Viele Erzeugnisse sollten dunkel gelagert werden, vor allem Öle und Essig. Wobei dunkle Aufbewahrungsorte für Lebensmittel generell besser sind als helle.
- Die Lebensmittel müssen vor Ungeziefer geschützt werden, dafür eignen sich verschließbare Dosen und Gläser.
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