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Der kinderfreundliche Garten

In diesem Jahr ist alles anders. Viele werden ihren Urlaub zu Hause verbringen. Wie der eigene Garten auch den Kindern Spaß macht und dabei auch sicher ist, erfahren Sie hier.


Jutta Junge, Hannover


Kinder brauchen Raum, um sich zu entfalten. Deshalb ist der Garten das ideale Betätigungsfeld, um mit allen Sinnen Neues zu erfahren, zu schmecken, zu riechen, zu fühlen und anzuschauen. Das birgt allerdings auch Gefahren.

Hier 8 Tipps, wie Sie Ihren Garten kindersicher gestalten und in ein grünes Paradies für Groß und Klein verwandeln können:

1. Ein Garten für alle

Ist ausreichend Platz vorhanden, empfiehlt sich eine Aufteilung des Gartens in verschiedene Bereiche. Ein Gartenteil – am besten mit bewachsenen Rankgittern, Naturhecken oder Beerensträuchern umgeben – bietet Kindern Raum zur freien Entfaltung und Erwachsenen die Möglichkeit zum Entspannen.
Die Wege sollten stolperfrei angelegt sein und eine Beleuchtung auch in den Abendstunden für genügend Helligkeit sorgen.

2. Einzäunungen sorgen für Sicherheit

Natürlich wirkt ein Garten ohne Einfriedung großzügig und idyllisch, vor allem, wenn er in Wiesen und Feldern ausläuft. Eine solche Anlage ist jedoch in den allerwenigsten Fällen möglich. Deshalb sollte das Gartenareal vor allem zu Straßen hin eingezäunt werden – ohne dass es wie ein Gefängnis wirkt. Hecken bieten Schlupflöcher und sind deshalb für kleinere Kinder wenig geeignet. Dagegen bietet sich ein stabiler Zaun an, der folgende Kriterien erfüllen sollte:

3. Gefahrenquelle Wasser im Garten

Wasser übt auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Und dabei geht es im Garten nicht nur um den Pool oder Teich, sondern auch um andere Wasserwelten. Darauf sollten Sie achten:

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. hat dazu den Flyer „Planschen. Baden. Schwimmen. Sicher geht das!“ herausgebracht, den Sie hier kostenfrei herunterladen können.

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Spielgeräte sorgen für viel Vergnügen bei Kindern. Eltern sollten die Geräte allerdings nach Gebrauchsanleitung und absolut sicher im Garten aufstellen. (Foto: tdx/Schwäbisch Hall)

4. Sichere Spielgeräte

Natürlich wollen die Kleinen auch entsprechende Spielgeräte – Sandkisten, Schaukeln, Wippen, Klettergerüste usw. –, am besten wie auf einem „richtigen“ Spielplatz. Hier sollte stets gute Qualität und zertifizierte Sicherheit im Mittelpunkt stehen. In jedem Fall gilt: Auf Standfestigkeit und abgerundete Ecken und Kanten achten!

Für die richtige und sichere Verankerung geben die Betriebsanleitungen Hinweise, denn jedes Gerät braucht ein anderes Fundament. Insbesondere bei Holzgeräten sollte zudem auf eine ausreichende Drainage geachtet werden, weil sonst Feuchtigkeit eindringen kann und das Holz schneller verrottet.

Aber auch nach dem Aufstellen sollten Eltern

Sinnvoll ist es, die Sandkiste mit einem Sonnenschutz und bei Nichtbenutzung mit einer Abdeckung gegen Verschmutzung zu versehen.

5. Der Naschgarten

Kinder eifern den Eltern bei der Gartenarbeit nach und wollen unbedingt helfen. Sie sollten deshalb altersgerechte, kleinere Arbeiten übernehmen dürfen. Ein gemeinsamer Naschgarten macht viel Freude – und Abneigungen gegen frisches Obst und Gemüse sind dann vergessen. Die Pflanzen sollten schnell keimen und blühen, einfach zu pflegen und für den Frischverzehr geeignet sein. Geeignet sind u. a.

Mit einem eigenen kleinen Beet darf der kleine Gärtner/die kleine Gärtnerin erste Erfahrungen sammeln und kann kleine Erfolgserlebnisse feiern, beispielsweise wenn die ersten selbst gezogenen Erdbeeren verspeist werden dürfen.

6. Keine Giftpflanzen im Garten!

Im Umkehrschluss dürfen – natürlich! – keine Giftpflanzen im Garten wachsen. Die giftigste Pflanze in unseren Breitengraden ist der blaue Eisenhut. Schon das Spielen mit Blüten der Pflanze kann schwere Vergiftungen bei Kindern hervorrufen. Eine gute Übersicht gibt eine Datenbank des Giftnotrufs Bonn.

Auch Dünger sollte immer verschlossen und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Chemische Pflanzenschutzmittel haben in einem Garten, in dem Kinder spielen, nichts zu suchen. Übrigens: Auch der Umwelt zuliebe sollte man auf solche Mittel verzichten.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. hat dazu den Flyer „Kinder vor Vergiftungen schützen“ herausgebracht, den Sie hier kostenfrei herunterladen können.

7. Natur hautnah

Wird im Garten eine Ecke mit morschem Baumstamm, Hecke und Laubhaufen naturbelassen, können dort Kleintiere und Insekten leben – und beobachtet werden. Das fördert den Respekt vor kleinsten Lebewesen und die Erkenntnis für ihre Bedeutung im ökologischen Kreislauf des Gartens. (Selbst gebaute) Insektenhotels, Igelhäuschen und Nistkästen wecken das Bewusstsein für Tiere und Pflanzen.

8. Werkzeug gehört nicht in den Garten

Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, aber wie schnell bleibt der Rasenmäher unbeachtet stehen, ist die Heckenschere beiseitegelegt, wird der Häcksler nicht sofort weggeräumt. Aber Gartengeräte, Werkzeuge und Leitern sind kein Spielzeug!

Deshalb sollten elektrische Gartengeräte und Werkzeuge nach jedem Gebrauch vom Strom getrennt werden; sämtliche Gerätschaften gehören in den Schuppen, die Garage oder das Gartenhaus – und zwar unzugänglich für Kinder. 

(Titelfoto: natalialeb-stock.adobe.com)