Tuer Schlagzeug

Ruhe jetzt! Türen sperren den Lärm aus

Musik, Straßenlärm, laute Gespräche, ein plärrender Fernseher – Geräusche im und rund ums Haus können für Stress sorgen. Moderne Innentüren sorgen dafür, dass das Zuhause eine Oase der Ruhe wird.


Jutta Junge, Hannover


Lärm ist für viele Menschen das Umweltproblem Nummer eins. Nach Angaben des Umweltbundesamtes fühlt sich mehr als die Hälfte der Bundesbürger durch Lärm belästigt. Über 40 Prozent der Bevölkerung halten Lärm für gesundheitsschädlich. In der Tat ist Lärm ein ernstzunehmender Stressfaktor und kann zu Gesundheitsschädigungen führen.

Und auch die eigene Wohnung ist kein Rückzugsort, an dem es unbedingt leise zugeht. Doch in den eigenen Räumen kann man etwas gegen Lärm tun, beispielsweise durch den Austausch alter gegen neue Türen, die über gute Dichtungen verfügen oder sogar durch spezielle Schallschutztüren.

Türentausch, einfacher als gedacht

Möbel, Accessoires, Bodenbeläge und Wände werden regelmäßig „aufgehübscht“. Doch Türen kommen ebenfalls in die Jahre – und werden trotzdem vernachlässigt. Dabei prägen diese Bauteile auch den Stil und das Ambiente. Ein Türenwechsel ist gar nicht so aufwendig und schmutzig, wie man vielleicht denken mag.

Dicht mittels Dichtung

Dichtungen zwischen Türblatt und Zarge sorgen dafür, dass die geschlossene Tür fast vollständig dicht ist und neben Lärm auch Zugluft und Wärmeverlust gemindert wird. Moderne Türen verfügen heute in der Regel über sogenannte Türrahmendichtungen, die meist in einer in der Zarge eingefrästen Nut verankert werden. Es gibt auch Türen, die mit einer zweiten Dichtung im Falz des Türblatts zusätzlich abgedichtet werden. Damit ist die Tür an drei Seiten dicht. Doch was ist mit dem Spalt zwischen Boden und Tür?

Es gibt bewegliche Dichtungssysteme, die allerdings eher Einsatz bei Rauchschutztüren finden. Starre Bodendichtungen lassen sich auch nachträglich noch ankleben oder -schrauben. Am bekanntesten sind hier Schaumstoff- und Bürstendichtungen.

Türen mit Schallschutz sperren den Lärm aus

Schallschutztüren eignen sich dort, wo Lärm von draußen ferngehalten werden soll, beispielsweise bei Haustüren zu einer stark befahrenen Straße oder Wohnungstüren zum Treppenhaus.

Andererseits verhindern Schallschutztüren, dass Geräusche von innen nach außen dringen, zum Beispiel Gespräche aus dem Arbeitszimmer oder Homeoffice. Auch für den Partykeller, den Musik- oder Hobbyraum sind solche Türen mit Schalldämmung empfehlenswert. So können die Hausbewohner Schlagzeug, Bohrer und Co. bearbeiten ohne andere zu stören und zu verärgern.

Für bestimmte Räume gibt es festgelegte Schalldämmwerte, die das Türelement – Türblatt und Türzarge – einhalten sollte. Das ist in der DIN 4109 für den Schallschutz im Hochbau geregelt. Darin werden vier Schallschutzklassen (SK1, SK2, SK3 und SK4) definiert.

Schallschutzklasse 1 empfiehlt sich für Wohnungseingangstüren oder Zimmertüren, beispielsweise zum Arbeitszimmer, hinter denen sich eine Diele befindet. Der Schalldruck wird bis auf 27 Dezibel (dB) gedämpft.

In Appartements, die keine Diele haben, in Hotels, Sprech- und Untersuchungszimmern in Arztpraxen oder Wohn-, Pflege- und Seniorenheimen werden Türen mit der Schallschutzklasse 2 (32 dB) oder 3 (37 dB) eingebaut.

Schallschutzklasse 4 (43 dB) ist für Sonderanforderungen gedacht, z. B. für Tonstudios.

Für welche Schallschutzklasse man sich letztendlich entscheidet, ist vom eigenen Lärmempfinden und der Umgebung abhängig.

Tuer mit Herz
Psssst! Türen bringen Ruhe ins Zuhause. (Foto: MEV-Verlag)

Was noch für guten Schallschutz zu beachten ist

Damit der Schallschutz auch wirklich funktioniert, sind beim Einbau neuer Türen einige Dinge zu beachten.

Übrigens: Sind die Türen noch so weit in Ordnung, verfügen aber über keine Dichtung, kann man sie nachrüsten. Selbstklebende Dichtstreifen, erhältlich im Baumarkt, lassen sich passend zuschneiden und in den Zargenfalz bzw. Türblattfalz kleben. Das erzielt zwar nicht die gleichen Ergebnisse, wie sie der Einbau neuer Türen gewährleistet, hilft aber zunächst, etwas mehr Ruhe zu schaffen.

(Titelfoto: www.tuerenwechsel.de)