Gaskamin

Kaminofen & Co: Wenn es im Winter gemütlich sein soll

Auch wenn bei uns in der Regel keine sibirischen Temperaturen herrschen, wird es im Winter doch ungemütlich nass und kalt. Feuerstätten sorgen für stimmungsvolle Atmosphäre und stehen heute für eine wirtschaftliche und umweltgerechte Verbrennung.


Jutta Junge, Hannover


Was gibt es Schöneres an trüben, nasskalten Abenden als ein wärmendes Feuer? Moderne Kaminöfen & Co verbreiten gemütliche Wärme und gewährleisten dank hochentwickelter Gerätetechnik eine wirtschaftliche und umweltgerechte Verbrennung. Unterschieden werden Kaminöfen, offene Kamine, Heizeinsätze, Kachelöfen, Pelletöfen und Gaskamine. Hier eine kurze Typologie.

Kaminofen
Klassiker – ganz modern: Kaminofen. (Foto: HKI)

Der Kaminofen

Kaminöfen werden aus Stahl oder Gusseisen in Serie hergestellt. Verkleidet mit Stahlblech, Naturstein oder Keramik passen sie sich den verschiedenen Einrichtungsstilen an. Sie spenden schon nach kurzer Aufheizphase angenehme Wärme und lassen sich in jeder Wohnung aufstellen, die über einen geeigneten Schornstein verfügt.

Bei sachgemäßer Bedienung und geeigneten Brennstoffen sorgen moderne Kaminöfen aufgrund ihres ausgeklügelten Innenlebens und einer optimalen Luftzufuhr für eine wirtschaftliche, umweltfreundliche Verbrennung und helfen, die Heizkosten zu senken.

Offene Kamine

Ein offener Kamin ist nach wie vor erlaubt. Allerdings bracht man dafür einen separaten Schornstein. Der Bau eines Schornsteins ist genau geregelt und in den Gesetzen der jeweiligen Bundesländer und des Bundes beschrieben (Feuerungsverordnung, Landesbauverordnung, Bundesimmissionsschutzverordnung und DIN-Normen). Es ist zwingend notwendig, bei einem solchen Vorhaben einen Schornsteinfeger einzubeziehen, denn muss später auch die Anlage genehmigen. Di erlaubte Nutzung im Abschnitt 2 des BImSchV geregelt: „Offene Kamine dürfen nur gelegentlich betrieben werden.“ Was das genau heißt, hat das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz bereits 1991 ausgeführt und legte fest,  dass eine Beschränkung des Betriebs auf 8 Tage im Monat für 5 Stunden rechtmäßig ist (Az.: 7 B 10342/91). Es ist damit untersagt, den Kamin regelmäßig und als dauerhafte Wohnraumheizung einzusetzen.

Der Heizeinsatz

Der Heizkamin verfügt gegenüber dem klassischen, offenen Kamin über einen  modernen Heizeinsatz, also einen geschlossenen Feuerraum. Dadurch kann der Wirkungsgrad enorm gesteigert werden.

Ein offener Kamin lässt sich mit einer Heizkassette nachrüsten. 

Der Kachelofen

Er ist die individuellste Heizvariante, denn er wird vom Ofenbauer errichtet und den vorhandenen Gegebenheiten angepasst. Neben rustikalen gibt es auch ausgesprochen moderne Varianten; die Kacheln lassen sich dem individuellen Wohnstil anpassen. „Herzstück“ ist der Heizeinsatz, der in Verbindung mit einem metallischen Wärmetauscher für schnelle oder mit einem keramischen Wärmetauscher für lang anhaltende Wärme sorgt.

Pelletofen
Pelletöfen sorgen für Wärme – ohne lästige Nachlegen. (Foto: HKI)

Der Pelletofen

Der Pelletofen wird – wie der Name schon sagt – mit Pellets, kleinen Presslingen aus Holzabfällen, beheizt. Die Pellets werden automatisch in den Brennraum befördert und elektrisch gezündet. Geregelt werden Heizleistung und Verbrauch entweder manuell oder automatisch.

Weil die Anlagen besonders effizient und umweltbewusst arbeiten, wird der Einsatz von der Bundesregierung gefördert. Das Deutsche Pelletinstitut depi gibt dazu Auskunft.

Der Gaskamin

Aufgrund der Beheizung mit Gas tanzt diese Variante etwas aus der Reihe. Gaskamine stehen für modernen Wohn- und Einrichtungskomfort. Der Brennstoff gelangt mittels Erdgas- oder Flüssiggasleitung direkt ins Haus und weiter in den Kamin. Gas verbrennt sauber und schadstoffarm.

Aufgepasst: Austauschfristen laufen ab!

Öfen, die vor 1995 eingebaut wurden, und zu viele Schadstoffe austauschen, müssen bis Ende 2020 stillgelegt, nachgerüstet oder ersetzt werden. Auskunft gibt die Herstellerbescheinigung, aber auch der Schornsteinfeger. Stellt er fest, dass der alte Kamin- oder Kachelofen mehr als 4 g Kohlenstoffmonoxid/m3 und 0,15 g Staub/m3 Abgasluft ausstößt, darf der Ofen nicht mehr betrieben werden. Den Kaminofen mit einem Staubfilter nachzurüsten, ist meistens eher unwirtschaftlich. Anders bei Kachelöfen: Hier lassen sich alte Heizeinsätze erneuern.

Titelfoto: Feuer ohne Holz: Gaskamin. (Quelle: HKI)