Homeoffice Arbeitswelt

Es lebe das Homeoffice!

Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern an, zu Hause zu arbeiten und die Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Voraussetzung: ein Homeoffice, in dem sich ungestört und effizient arbeiten lässt.


Jutta Junge, Hannover


Morgens kein Stau auf dem Weg zur Arbeit, kein Großraumbüro, in dem man sich nicht konzentrieren kann, unnötige Ablenkung durch Kollegen – ein Homeoffice bietet viele Vorzüge, die Arbeitnehmer schätzen. Zwei Drittel aller Deutschen hätte gerne die Chance, ihre Arbeit flexibler zu gestalten und zumindest hin und wieder im Homeoffice zu arbeiten, wie eine Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt.

Doch bekommt man das Okay vom Arbeitsgeber, seinen Schreibtisch im eigenen Heim aufzustellen, muss man einiges beachten.

Homeoffice Massivholz
Büromöbel aus Massivholz sorgen für eine konstante Raumluftfeuchte, was sich auch beim Atmen positiv bemerkbar macht. (Foto: IPM/decker│office – Möbelwerke A. Decker)

Trennung von Wohnen und Arbeiten

Ein netter kleiner Sekretär im Wohnzimmer, ein Tischchen mit Laptop im Schlafzimmer – was für private Angelegenheiten durchaus legitim ist, eignet sich als offizieller Arbeitsplatz nicht. Von vornherein sollten Wohnen und Arbeiten getrennt werden. Denn eine räumliche Trennung schafft Struktur und hilft, zwischen Arbeit und Freizeit zu unterscheiden.

Idealerweise hat man einen eigenen Raum, in dem das Homeoffice eingerichtet werden kann – und eine Tür, die sich schließen lässt. Auch kleine Räume eignen sich dafür, denn in Zeiten von Laptop, Smartphone & Co. lässt sich auch auf kleiner Fläche ein ansprechender Arbeitsplatz einrichten. Und digitale Speichermedien haben vielerorts Regalwände mit Aktenordnern ersetzt.

Ausstattung und Möbel

Zunächst muss der Arbeitsplatz technisch gut ausgestattet werden. Dazu gehören

Angestellte verbringen rund 55.000 Stunden ihres Berufslebens auf dem Stuhl. Deshalb sind Bürostuhl und Schreibtisch bzw. deren Gestaltung so wichtig. Sie sollten auf die Ergonomie des Benutzers abgestimmt sein, um Leiden, die durch sitzende Tätigkeiten verursacht werden, weitestgehend zu vermeiden. Am rückenfreundlichsten sind höhenverstellbare Möbel, Schreibtisch und Stuhl, mit beweglicher Rückenlehne und Rollen. Beide zusammen lassen sich individuell einstellen. Außerdem kann man so auch im Stehen arbeiten, was sich wiederum positiv auf den Bewegungsapparat auswirkt. Wer noch mehr für sich tun will, stellt das Telefon oder den Drucker ein stückweit entfernt, sodass ein paar Schritte dorthin zu gehen sind. Der Wechsel von Bewegung, Stehen und Sitzen entlastet den Rücken, trainiert die Haltungsmuskulatur und regt den Kreislauf an.

Für eine gesunde Sitzposition sollen die Knie 90 Grad oder etwas mehr abgewinkelt sein, während die Füße gerade auf dem Boden stehen. Der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel sollte deutlich größer als 90 Grad sein, der perfekte Abstand zwischen Augen und Bildschirm liegt bei 50 bis 70 Zentimetern. Der Bildschirm sollte zudem etwas erhöht und auf einer Linie mit Tastatur beziehungsweise Maus und Schreibtischstuhl stehen, um Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich vorzubeugen.

Für die Auswahl des Schreibtischs gilt, dass er stabil sein muss. Zudem sollte der Schreibtisch nicht nur ausreichend Beinfreiheit, sondern auch Fläche für die Arbeitsmaterialien bieten.

Es werde Licht

Eine optimale Beleuchtung des Arbeitsplatzes besteht aus Tageslicht, direkter und indirekter Beleuchtung sowie einer Schreibtischleuchte. Wie hell es im Homeoffice sein muss, hängt von der Art der Arbeit und von den individuellen Bedürfnissen ab.

Grundsätzlich gilt: Je besser die Ausleuchtung, desto weniger werden die Augen strapaziert. Für Tätigkeiten wie Lesen und Schreiben empfiehlt sich eine Beleuchtungsstärke von 500 bis 750 Lux, für technische Zeichenarbeiten 1.000 bis 2.000 Lux.  

(Einzelne Elemente aus Möbeln und Paravants kreieren neue Arbeitswelten. Titelfoto: Wiesner-Hager)